Das Christentum ist durch die Errichtung des Burgwards Strehla vor mehr als 1000 Jahren mit der Besatzung der Burg und später dann den ersten deutschen Siedlern nach Strehla gekommen, während die slawische Bevölkerung erst durch die Begegnung mit den Neusiedlern den Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Erlöser Jesus Christus annahm.
In dem Bedürfnis dieser Menschen, ein Haus für Gottesdienste und Versammlungen zu haben, liegt die Wurzel auch der Strehlaer Kirche.

Die heutige Stadtkirche "Corporis Christi" befindet sich oberhalb von Markt und Rathaus der Stadt Strehla.

Hierbei handelt es sich um eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche von 4 Jochen, mit einem langgestrecktem Chorhaus und einem mächtigen Turmsockel zwischem dem Langhaus und Chor. Eine Ersterwähnung der Kirche ist für das Jahr 1209 verzeichnet. Diese Jahreszahl soll sich auf einer Glocke befunden haben, die im 19. Jahrhundert eingeschmolzen wurde.

Eine neuere These zur Entstehungsgeschichte der Kirche stammt von Pfarrer Herrmann aus Leipzig. Er geht davon aus, daß die heutige Stadtkirche eine Vorgängerkirche hatte, die sich am heutigen Standort der St. Laurentiuskirche in Lorenzkirch, befand.

Sie war eine Wallfahrtskirche zum Lorenzmarkt am durch den Burgwall Strehla gesichertem Elbübergang. Der Bau (einer Vorform) der (heutigen) Stadtkirche wäre dann im 12. Jahrhundert mit der Besiedlung des heutigen Ortskerns erfolgt. Dieser These hat aber jüngst der Strehlaer Ortschronist Lothar Schlegel widersprochen, nach dessen Meinung sich die Vorgängerkirche auf dem Strehlaer Markt befand. Die jetzige Kirche ist ihm zufolge am neuen Standort oberhalb des Marktes erbaut worden, wobei der Kirchturm aus einem ehemaligen Turm der Stadtmauer entstanden sei.

Ihre jetzige Gestalt bekam die Kirche "corporis christi" nach den Hussitenkriegen am Ende des 15. Jahrhunderts. Der Bau der Kirche kam im Mittelalter aber nicht vollständig zum Abschluß. Er wurde erst in der Barockzeit, allerdings ohne Gewölbe, vollendet. Dafür stehen die flachen Decken im Kircheninneren und das steile Satteldach über dem Schiff.

Ein altes Zeugnis aus der Geschichte der Kirche ist eine Glocke aus dem Jahr 1605, die in der Turmspitze hing, aber seit Jahrzehnten wegen eines Defekts nicht mehr geläutet werden konnte. Sie läutet nach einer Reparatur seit Pfingsten 2007 wieder, allerdings in der benachbarten Kirche zu Liebschütz, deren Stahlglocken durch diese und eine weitere, in Lauchhammer 2007 neu gegossene Bronzeglocke ersetzt wurden.

Die Turmhaube mit ihrer Laternenbekrönung wurde 1695 fertig gestellt.

Mitte des 19. Jahrhunderts fand unter dem damaligen Pfarrer Münckner eine Innenrenovierung statt. Sie wurde finanziert aus dem Verkauf von Messingplatten, die die Grüfte der Patronatsfamilie von Pflugk im Altarraum der Kirche bedeckt hatten. 1875 wurde das jetzige Geläut gegossen, von dem allerdings im 2. Weltkrieg die mittlere Glocke verloren ging, die erst 1995 neu gegossen werden konnte.

Die letzte grundlegende Renovierung vor der aktuellen von 2003 bis 2005 fand 1909 zum 700jährigen Jubiläum der Ersterwähnung der Kirche statt. Aus dieser Zeit stammen Orgel, Taufstein, Lesepult und die Kirchenfenster.

     

Etwas detaillierter werden hier der Altar und die tönerne Kanzel beschrieben. Gerade die tönerne Kanzel ist ein einzigartes Kunstwerk deutscher und mittelalterlicher Handwerkskunst des 16. Jahrhunderts.